Spuren der Eis- und Nacheiszeit
Das Zeitalter des Quartär ist gekennzeichnet durch mehrfache Kaltzeiten in Europa. Während dieser Eiszeiten sind die Alpen stark von Gletschern überzogen. In dem folgenden Bild veranschaulicht Nebel die ungefähre Lage des Eises. Die Gipfel liegen oberhalb des Gletschers.
Das kantige Geschiebe, das die Gletscher verfrachteten und das rundliche Geröll, das die Bäche transportierten, enthält Verwitterungsmaterial aus den Kalk- und Zentralalpen. Locker und nicht verfestigt findet man sehr verschiedenartige Steine in Bächen und Kiesgruben. Hier zu sehen sind Gesteine unterschiedlichen Alters aus sehr verschiedenen Gegenden. Sie wurden vom Gletscher verfrachtet und geschliffen (Gneis und Muschelkalk) oder als Kies abgelagert und verfestigt (Konglomerat). Tuff bildet sich heute noch an kalkhaltigen Quellen.
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Besonders der Gletscher der Würmeiszeit (von vor ca. 115.000 bis vor 10.000 Jahren) formte unsere Landschaft.
Unten in der Grafik, im Süden, befindet sich der große Inntalgletscher. Von dessen mächtigen Eisströmen wird auch der relativ kleine Tegernseegletscher gespeist.
Der Tegernsee-Gletscher schürfte das Zungenbecken aus, in dem sich später das Wasser der Zuflüsse auf der Grundmoräne zum damals viel größeren See staute:
Nach der Eiszeit lagerten die größeren Zuflüsse Weißach, Rottach, Söllbach, Zeiselbach, Breitenbach und Alpbach großflächig Schotter ab, auf denen heute ein Großteil der Siedlungen der Orte Tegernsee, Rottach-Egern, Kreuth und Bad Wiessee liegen. Auch Seitenmoränen bilden den Untergrund von Tegernsee, Rottach-Egern, Bad Wieseee und Gmund. Hauptsächlich auf der Endmoräne und den nördlichen Schotterflächen der Gletscherbäche liegt heute der Ort Gmund.
Grafik nach Dr. Friedrich Pfeil, Tegernseer Tal - Naturkundliche Wanderungen
Schotter (Flussablagerungen) | |
Schotterfächer (Flussablagerungen) | |
Moräne (Gletscherablagerungen, Geschiebe) | |
Der Tegernsee heute | |
Der Tegernsee vor ca. 8000 Jahren |