Wissenswertes zu Gesteinen, Geologie und Landschaft. Mit ausführlichen Erläuterungen zum Gesteinsgarten im Park des Gymnasiums Tegernsee.

Gesteinsbildung im Urmeer

Sedimentbildung

Schaubild Sedimentbildung
Gesteinsbildende Bruchstücke lagern sich ab:
a An Flußmündungen: Schlamm und Sand
b Küstennah: große Sandkörner bilden Sandsteine
c Küstenfern: Feine Teilchen bilden Ton und Tonschiefer

Vor 250 Millionen Jahren begann sich der kristalline Untergrund der heutigen Alpen langsam zu sen­ken, da sich die Kontinental­massen von Afrika und Europa auseinander bewegten.

Weite Teile des Landes wurden von einem Urmeer, der Tethys überflutet. Flüsse lagerten in den Becken Sand, Ton und Geröll ab und es bildeten sich Kalke, in denen sich Reste von Meeresorganismen (Versteinerungen) erhalten haben. Die Ablagerungsbedingungen waren in verschiedenen Gebieten entsprechend der Tiefe, des Salzgehaltes und der klimatischen Bedingungen sehr unterschiedlich.

Gesteinsbildung

Sedimente werden in waagrechten Schichten abgelagert. Sie gehen allmählich von Locker- in Festgesteine über:
a Foraminiferen (Kammerlinge) aus der Kreide, stark vergrößert
b Ammonit aus der Trias

Abbildungen nach R. Press/R. Siever, Allgemeine Geologie, Spektrum Akademischer Verlag, 1995

In einem Zeitraum von vor ca. 250 Millionen Jahren bis vor ca. 30 Millionen Jahren entstanden die hier lagernden Schicht- oder Sedimentgesteine.

Vor ca. 135 Millionen Jahren drehte sich die Bewegungsrichtung der Kontinentalplatten um. Der Erdteil Afrika wanderte, angetrieben von einer langsamen Fließbewegung plastischer Schichten in ca. 100-150 km Tiefe mit einer Bewegungsgeschwindigkeit von einem Zentimeter pro Jahr auf Europa zu. Durch Untertauchen und Übereinanderlagern verdickte sich die Erdkruste gewaltig, wurde schwerer und ein Großteil der Ablagerungen sank mit in die Tiefe ab. Hier nahmen Druck und Temperatur zu, die Schichten wurden deshalb plastisch und verformbar. Die weicheren Schichten wurden durch den Druck von Süden noch unter Wasser gefaltet und übereinandergeschoben. Die kalkalpinen Decken, die Lechtaldecke und die Allgäudecke, lagerten sich untermeerisch auf der Afrikanischen Platte ab. Diese sogenannten Decken sind als Sedimentpakete vom Untergrund abgeglitten, wurden von Süden über die späteren Zentralalpen transportiert, mehr oder weniger stark gefaltet, zerrissen, übereinandergeschoben und steilgestellt. Heute liegen sie auf fremdem Untergrund bis über 1000 km von ihrem Entstehungsort entfernt.

Seit dem Ende der Hauptentwicklung des Kalkalpins vor ca. 100 Millionen Jahren wanderten die mächtigen Gesteinsstapel nach Norden und bildeten zeitlich nacheinander jeweils an der „Alpenstirn“ Meeresbecken, in denen die Gesteine der Flyschzone (Tiefseeablagerungen) und der Helvetischen Zone (Flachseeablagerungen) entstanden. Auch diese Gesteinseinheiten wurden nach Norden verfrachtet und vom Kalkalpin überfahren.

 

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Mit freundlicher Unterstützung durch

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Stationen im Gesteinsgarten

Die Nummern beziehen sich auf die Nummerierung der Infotafeln bei den einzelnen Gesteinen.