Wissenswertes zu Gesteinen, Geologie und Landschaft. Mit ausführlichen Erläuterungen zum Gesteinsgarten im Park des Gymnasiums Tegernsee.

Korallenkalk

Gesteinsgarten Station 8

Korallenkalk

Besondere Eigenschaften

Hauptbestandteil ist eine in Kalk eingebettete, versteinerte, umkristallisierte und koloniebildende Koralle (Thecosmilia clathrata) in fächerförmiger Ausbildung. Lebensbedingungen: Symbiose mit Algen in warmem, lichtdurchflutetem Meerwasser in ca. 20-30 m Tiefe. Kalkausscheidung am Fuß. Der Korallenkalk ist ungeschichtet, massig und deshalb sehr widerstandsfähig. Gipfelbildner ist er am Blankenstein, Daffenstein, Leonhardstein, Ross- und Buchstein.

Alter

ca. 205 Millionen Jahre
→Zeittafel

Fundort

nahe Achenpass / Kreuth
→Geologische Karte

Klassifikation

Trias, obere Trias, Rät

Position im Gesteinsgarten

→Lageplan

Detailansicht des Korallenkalks

Detailansicht

Dünnschliff

Größe des Bildausschnitts: 12 x 18 mm

Das Bild zeigt quer zur Wachstumsachse geschnittene Äste einer Stockkoralle. Schemenhaft kann man die von der Mitte ausgehenden strahlenförmigen feinen Kalkrippen des Korallenskeletts erkennen. Die Füllung zwischen den Korallenästen besteht aus Kalkschlamm (dunkel) und kristallinem Kalkspat (hell), der nicht von Kalkschlamm verfüllte Hohlräume im Laufe der Gesteinswerdung (Diagenese) ausfüllte.

Entstehung

Schemazeichnung einer Stockkoralle mit eingezeichneter Lage des Dünnschliffs
Stockkoralle. Die rote Fläche stellt die Lage des Dünnschliffs dar. Er zeigt einzelne Wohnröhren in Aufsicht.
Die Koralle Thecosmilia clathrata lebt festgewachsen auf dem Meeresboden. Viele Einzeltiere bilden als Kolonie einen Gesamtorganismus. Sie haben ihr Skelett nicht im Körper, sondern scheiden dieses in Form von sternfömig ausstrahlenden Wänden am Fuße ab. Sie wachsen im Jahr durchschnittlich einen Millimeter nach oben. Der Weg zum Fossil: Von einer Welle, dem Standort entrissen, fällt der Korallenstock auf den Boden. Das eigentliche Tier, der Weichkörper, stirbt und verwest. Allmählich wird der Stock von herabrieselndem Schlamm zugedeckt. Der Schlamm erhärtet im Laufe der Zeit. Das Skelett wird allmählich chemisch aufgelöst. Der Hohlraum im Gestein wird durch ein anderes, widerstandsfähigeres, kalkiges Material (Calcit) ersetzt. Das Fossil kann durch Entfernen des umliegenden Materials herauspräpariert werden. Oft geschieht dies durch natürliche Verwitterung (siehe unsere Fundorte: Söllbach, Hofbauernweißach…).
Mit freundlicher Unterstützung durch

Hubertus Altgelt Stiftung    Landkreis Miesbach     Gymnasium Tegernsee       Loxxess      Bezirk Oberbayern

Stationen im Gesteinsgarten

Die Nummern beziehen sich auf die Nummerierung der Infotafeln bei den einzelnen Gesteinen.